Lösungen

1. Ein Lösungsansatz ist die zunehmende Ambulantisierung vormals stationärer Eingriffe. Allerdings fehlen derzeit transparente Informationen darüber, welche medizinischen und sozialen Voraussetzungen bei verschiedenen Patientengruppen für eine sichere und effektive ambulante Behandlung gegeben sein müssen und welche Ressourcen dafür notwendig sind. Die bloße Verschiebung vermeintlich weniger komplexer Fälle in den ambulanten Sektor entlastet die stationäre Versorgung nicht ausreichend, solange unklar bleibt, welche Ressourcen für eine intensivere Betreuung schwerer Fälle oder für kürzere Verweildauern in Krankenhäusern zur Verfügung stehen und wie hier zusätzliche Entlastungspotenziale geschaffen werden können.

2. Entscheidend für die Einführung von digitalen Lösungen im Krankenhaus ist, dass eine Durchgängigkeit der Daten zwischen den einzelnen Systemen und eine Orchestrierung des gesamten Aufnahmeprozesses besteht. Dafür schafft TEDIAS ein Framework, in dem diese Komponenten zusammenspielen und einfach ergänzt oder ersetzt werden können. Dadurch werden die idealen Voraussetzungen geschaffen, innovative Digitalisierungslösungen und Messtechnik für den Gesundheitssektor in einem integrierten Setting im Klinikum zu entwickeln und zu validieren. Das TEDIAS und AHEAD Konsortium bietet dafür ein interdisziplinäres Team aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Ingenieurinnen und Ingenieuren sowie Entwicklerinnen und Entwicklern. Mithilfe von AHEAD können die Datenerfassung und –übermittlung von Arztbriefen oder Befunden digital durchgeführt werden. Eine Mehrfachnennung der Krankengeschichte oder von medizinischen Grunddaten wird dadurch ausgeschlossen. Patienten können alle Befunde, die Überweisung etc. von zu Hause aus in das Patientenportal hochladen. Die Anamnese kann bequem von zu Hause aus erfolgen und Daten müssen nicht mehrfach abgefragt werden. Die Daten werden im Patientenportal gespeichert und stehen dem medizinischen Personal zur Einsicht zur Verfügung. Zusätzliche Fahrten zur Klinik oder lange Wartezeiten werden vermieden. Nach der OP besteht die Möglichkeit für Patienten, über PROM (Patient-Reported Outcome Measures) und RPM (Remote Patient Monitoring) Gesundheitsdaten, bzw. Angaben zu ihrem Gesundheitszustand nach der OP an das medizinische Personal zu übermitteln. Dadurch kann der behandelnde Arzt nach der OP auch ohne direkten Kontakt den Heilungsprozess beurteilen.

3. Um eine Durchgängigkeit von Daten zu garantieren, muss der gesamte Klinikaufenthalt orchestriert werden. Die Patienten-Journey startet dabei immer mit dem Aufnahmeprozess. Hier schafft TEDIAS und AHEAD gemeinsam ein Framework, in dem diese Komponenten zusammenspielen und einfach ergänzt oder ersetzt werden können. Dadurch werden die idealen Voraussetzungen geschaffen, innovative Digitalisierungslösungen und Messtechnik für den Gesundheitssektor in einem integrierten Setting im Klinikum zu entwickeln und zu validieren. Das Ziel von TEDIAS ist es, die Routineprozesse, die bei der medizinischen Aufnahme in eine Klinik durchlaufen werden, so zu automatisieren, dass das Personal entlastet wird, Doppelt Abfragen vermieden und gleichzeitig qualitativ hochwertige Daten generiert werden, die für die weitere Behandlung, anschließende Verlaufskontrollen und Forschungsarbeiten notwendig sind. Hierfür werden mit der TEDIAS-Kabine unter anderem integrierte Sensoren zur automatischen Erfassung relevanter Vitalparameter integriert. Alles, was die Patientinnen und Patienten tun müssen, ist, sich auf einen Stuhl zu setzen. In der Zeit, die sie sonst mit warten verbringen würden, können mithilfe von TEDIAS unter anderem die Herztöne, der Blutdruck, die Sauerstoffsättigung des Bluts, die Handkraft sowie die Temperatur der Personen gemessen werden. Parallel erfolgt eine Abfrage der Krankengeschichte sowie der Symptome durch einen virtuellen Arzt oder eine virtuelle Ärztin sowie eine Aufklärung über die anstehende Behandlung. Statt viel Zeit im Wartezimmer zu verbringen, werden die Patientinnen und Patienten also aktiv in den eigentlichen Aufnahmeprozess involviert und das medizinische Personal kann entlastet werden.

4. AHEAD nutzt strukturierte Daten, um systematisch evidenzbasierte Empfehlungen für die Ambulantisierung zu entwickeln. Ziel ist es, die Entscheidungsgrundlagen für die Verlagerung von Behandlungen in den ambulanten Bereich zu verbessern und gleichzeitig sicherzustellen, dass notwendige stationäre Kapazitäten für komplexe Fälle effizienter genutzt werden können. Ziel des Projektes ist es, dem medizinischen Personal eine datenbasierte Grundlage für die Entscheidungsfindung zu liefern, ob eine medizinische Behandlung ambulant oder stationär durchgeführt wird. werden. Die Entwicklungsumgebung bildet die gesamte Patienten Journey von präklinischer Erhebung, über den Klinikaufenthalt bis hin zur post klinischen Nacherhebung ab. Diese wird in einem interdisziplinären Team an der Universitätsmedizin Mannheim entwickelt und soll in den klinischen Prozess eingebunden und in diesem evaluiert werden. Dadurch werden grundlegende Patientendaten sowie Informationen über den häuslichen Hintergrund und Parameter ermittelt, das klinische Personal entlastet und als Grundlage für das weitere Vorgehen genutzt. Daten werden an verschiedenen Stellen der Patient Journey erhoben. Das gesamte Projekt baut auf Ergebnissen des TEDIAS Projektes auf.